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Cross-Cluster Space Hamburg

2014 wurde Hamburg als eine von sechs europäischen „Model demonstrator regions for modern cluster policy“ ausgezeichnet. In diesem Rahmen zielt die Hamburger Clusterpolitik darauf ab, die Hansestadt zu einer Innovationshauptstadt Europas auszubauen und strebt im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit eine permanente Verbesserung und Förderung der interorganisationalen Zusammenarbeit an. Hierbei bieten Cluster Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ein tragfähiges Netzwerk für die vertiefte Zusammenarbeit, wodurch sich Synergien schaffen sowie die Innovationskraft und Wertschöpfung am Standort steigern lassen. So stellt die aktive Clusterpolitik ein zentrales Element der Wirtschaftspolitik Hamburgs dar. 

Aus dieser Rahmenbedingung heraus wurde 2016 das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) der Freien und Hansestadt Hamburg geförderte Projekt „Co-Learning Space für Hamburger Cluster“ ins Leben gerufen. Das Projekt war und ist bis heute institutionell an der Helmut-Schmidt-Universität/UniBw H angelagert und wird über die Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Organisationstheorie koordiniert und geleitet.

Seit Ende 2016 schafft das Projekt den Möglichkeitsraum für einen produktiven Austausch zwischen den Hamburger Clustern und Netzwerkinitiativen, um auf der Ebene des Clustermanagements Synergieeffekte sowie neue Lern- und Entwicklungspotenziale zu generieren. Darüber hinaus werden Branchenexpert:innen der Luftfahrt- sowie Ernährungsindustrie, maritimen Wirtschaft, Logistik- und Kreuzfahrtbranche, Kreativwirtschaft, Finanzwirtschaft, Medien und IT sowie der erneuerbaren Energien in einen fachlichen Zukunftsdialog gebracht.

Besonders in der ersten Projektphase von 2016 bis 2020 wurde die clustergemeinsame Zusammenarbeit durch eine gemeinsame und bedarfsgerechte Entwicklung von Veranstaltungs- und Vernetzungsformaten sowie durch eine Erschließung von Anknüpfungspunkten angeregt. Zusätzlich wurden durch clusterspezifische Instrumente/Tools sowie durch Ansätze und Methoden des kollektiven Lernens die Managements der Hamburger Cluster gestärkt und professionalisiert. Durch die Schaffung neuer Plattformen und die Weiterentwicklung von Clusterbrücken (Cross-Clustering) konnten insgesamt Austauschprozesse optimiert und die Wissensentwicklung und der Wissenstransfer zwischen den Hamburger Clustermanagementorganisationen verstärkt werden.

Von Juni 2020 bis März 2023 ging der Co-Learning Space unter dem Namen „Co-Learning Space für Hamburger Cluster – Kollektive Erschließung neuer Felder und Akteure“ in die zweite Förderperiode. Ziel war die Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfers zwischen den Hamburger Clustern durch den Fokus auf der gemeinsamen Bearbeitung von Querschnittsthemen, wie Drohnen und Wasserstoff zur Unterstützung von Clusterbrücken und die Entwicklung von Synergiepotentialen weiter zu fördern. Hierbei wurden die im Rahmen der ersten Projektlaufzeit erreichten Effekte und Kommunikationsstrukturen durch beständige Impulse und Anreize zum Dialog lebendig gehalten und weiterentwickelt, um auf diese Weise einen Mehrwert für die Clustermanagements generieren zu können. Insbesondere während der Covid19-Pandemie hat sich die besondere Stärke der clusterübergreifenden Zusammenarbeit gezeigt, in der die Hamburger Clusterorganisationen noch enger zusammengerückt sind. So wurde unter anderem das Thema branchenunabhängiger Fachkräfteaustausch intensiv im Co-Learning Space diskutiert und in einer gemeinsamen Online-Fachkräfteplattform der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und der Koordinierungsstelle Weiterbildung KWB e.V. realisiert. Betrieben in der Metropolregion Hamburg wurde nun eine Möglichkeit geboten, branchenunabhängig ihre temporären personellen Verfügbarkeiten und Bedarfe für die Zeit der Pandemie untereinander auszugleichen. Das Projekt wurde erneut vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.

Nach diesen zwei Projektphasen hat sich das Projekt insgesamt zu einem Ort etabliert, an dem die Hamburger Cluster und befreundeten Netzwerkinitiativen ihre Interessen teilen, gemeinsame Lösungen und Cross-Cluster Aktivitäten entwickeln. Auf diesen Erfolgen baut das aktuelle, erneut von vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) der Freien und Hansestadt Hamburg gefördere Projekt „Cross-Cluster Space Hamburg – Kollektive Erschließung innovativer Zukunftsfelder und gesellschaftlicher Herausforderungen“ auf. Mit der Neugestaltung des Projektnamens soll dabei die gemeinsame Stärke und die gemeinsam erreichten Erfolge des Cross-Clusterings in Hamburg Ausdruck verleihen werden. Ziel der aktuellen Projektphase von 2023 bis 2026 ist es, zu branchenübergreifendem Handeln zu inspirieren, um zukunftsfähigen, insbesondere nichttechnologischen, gesellschaftsrelevanten Querschnittsthemen gerecht zu werden und gemeinsame interdisziplinäre Lösungen zu entwickeln. Hierbei sollen in Zusammenarbeit mit den Clustermanagements Clusterbrücken und gemeinsame Co-Learning Felder, wie „Gesellschaftliche Einbindung“ und „Resilienz“ entwickelt und realisiert werden. Ziel des Projekts ist außerdem die Stärkung der Clustermanagements durch Qualifizierung sowie Strukturen des Wissenstransfers zwischen den Clustergeschäftsstellen und weiteren Innovationsbeteiligten in Hamburg. Darüber hinaus soll eine Vernetzung mit überregionalen Innovationsbeteiligten erreicht werden.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Cluster?

Der Clusterbegriff geht auf Micheal E. Porter (1998) zurück und beschreibt die Bündelung bzw. geografische und regionale Konzentration von in einem Netzwerk miteinander verbundener Akteure entlang einer Wertschöpfungskette (Gesamter Prozess eines Produkts oder einer Dienstleistung vom Ausgangsmaterial zur Verwendung). Diese unterschiedlichen Akteure umfassen: Unternehmen, spezialisierte Zulieferer, Dienstleister, Unternehmen in verwandten Branchen, Hochschulen, Forschungsinstitute, Bildungseinrichtungen, Kammern, Verbände, Wirtschaftsförderer und politische Institutionen. Das Besondere an einem Cluster ist, dass diese vernetzten Akteure trotz ihrer Konkurrenz am Markt miteinander kooperieren, um gemeinsame wirtschaftliche Mehrwerte, wie die Qualitätssteigerung einer Branche, Steigerung des Angebots und die Entwicklung neuer Branchen und Innovationen zu ermöglichen.

Was sind Clustermanagementorganisationen?

Clustermanagementorganisationen sind die Geschäftsstellen der Cluster (z.B. Vereine oder GmbHs), die die Beziehungen der verschiedenen Akteure (siehe „Was sind Cluster“) in einem Cluster entwickeln, steuern und koordinieren. Ziel der Clustermanagementorganisationen ist die Steigerung der Effizienz des Clusters. Häufig werden die Ziele in gemeinsamen Visionen oder strategischen Papieren festgehalten. Die Clustermanagementorganisationen bieten ihren Clustermitgliedern dazu Services wie Beratungs- und Unterstützungsangebote zu Förderprogrammen, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung der Mitglieder, Vereinfachung der Kommunikation und diverse Clusterveranstaltungen an (Sydow/Duschek 2011, Sydow 2010, Lerch 2009).

Was ist Cross-Clustering?

Cross-Clustering meint die Entstehung von „Clusterbrücken“ durch die Zusammenarbeit oft an gemeinsam ausgerichteten Themen zwischen verschiedenen Clustern mit zumeist unterschiedlichen Branchenschwerpunkten. Durch diese Clusterbrücken können Grenzen zwischen verschiedenen Branchen überwunden werden und können Grundlage für gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. gemeinsame Veranstaltungen, Kooperationen, Projekte oder Innovationen bilden.

Was bringt Clusterpolitik?

  • Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum/Wertschöpfung
  • Überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum
  • Förderung der Talente und der Magnetwirkung für Talente
  • Stärkung der Innovationsfähigkeit und -dynamik
  • Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts im internationalen
  • Standortwettbewerb
  • Erreichen fachpolitischer Ziele wie Klimaschutz, Gesundheitsversorgung

Was ist die Regionale Innovationsstrategie?

2021 wurde vom Hamburger Senat die Regionale Innovationsstrategie (RIS) mit der Vision „Mit Innovationen gemeinsam für eine lebenswerte Stadt“ verabschiedet. Die RIS schafft die Rahmenbedingungen zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lösungen für wichtige Gesellschafts- und Zukunftsbereiche. Ziel ist es dabei, dass sich diese Innovationen ganz wesentlich an der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen und dem Nutzen für die Menschen in einer lebenswerten Stadt orientieren. Hierbei stellen die Cluster mit ihren branchenspezifischen Kompetenzen einen wichtigen Bestandteil bei der Umsetzung der RIS dar.